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AutorenbildAnandajay

Das Ende der Kämpfe

Aktualisiert: 24. Dez. 2023


Was kann mein Beitrag sein für eine friedvollere Welt?


Findest du, dass die Kämpfe in der Welt es dir schwer machen, die Welt zu lieben? Welche Energie ist so stark, dass die Menschen so oft gegeneinander kämpfen? Streit scheint eine ganz normale und doch höchst unangenehme Form der Kommunikation zwischen Liebenden, Politikern, Eltern und ihren Kindern und für religiöse Menschen untereinander zu sein. Menschen, die sich streiten oder um etwas kämpfen, tragen alle zu der Gefühlsenergie der Trennung und des Getrenntseins bei und verhindern, dass die Energie des Zusammenkommens und der Liebe ihren sensiblen Lebensraum bekommt.

Unser Kampf gegen die Unvollkommenheiten in uns selbst trägt auch wesentlich zu dieser belastenden Energie bei, selbst wenn wir denken, dass niemand sonst darunter leidet. Er verursacht in uns die quälende Energie der Trennung und Verurteilung, und aus diesem Lebensklima heraus beschäftigen wir uns dann mit der Welt und anderen.

Lasst uns deshalb gemeinsam spüren, was wir tun können, um anders mit dieser zersplitternden und lebensbeeinträchtigenden Gewohnheit die wir alle kennen, umzugehen. Wenn du dich ernsthaft mit dieser Lebensfrage auseinandersetzen willst, ist es wichtig, dass du dich nach einer Welt oder einem Leben sehnst, in dem die Liebe einen großen Einfluss haben kann. Denn ohne die Sehnsucht nach Liebe würde ein tieferes Untersuchen dieser Frage zu rational werden und wahrscheinlich nur darauf gerichtet sein, den Kampf loszuwerden, was dann wieder ​zu eine​r andere​n Form des Kampfes ​wirdwieder eine andere Form des Kampfes ist.



Möchtest du dich deshalb liebevoll für den Wert und die Tatsache öffnen, was Kämpfen wirklich ist? Was ist eigentlich miteinander streiten? Sind es beziehungssensible Menschen, die miteinander streiten, oder ist es gerade wegen des Streits zwischen ihnen, dass es keine Beziehung mehr gibt und es nur noch ein Kampf zwischen ihren Ideen ist? Ist es möglich, zu kämpfen und gleichzeitig offen für die Beziehung zum ​Anderen zu sein, oder verbannen wir die Beziehung zum ​Anderen, um unsere Überzeugungen mit so wenig Mitgefühl wie möglich auf den ​Anderen loszulassen? Das Befremdliche am Kämpfen ist, dass das Mitgefühl der Menschen eigentlich nicht mehr da ist, sondern dass sie ihre Ideen, die aus Luft bestehen, mit ihrem Körper, also mit Gewalt, durchsetzen wollen.

Aber warum wollen wir, dass sich unsere Ideen trotz dem Liebevollen in uns durchsetzen? Warum ziehen wir unser​e Möglichkeit, Beziehungen einzugehen, zurück und verhärteten unseren Körper und unser Gefühl für eine Idee, einen Glauben oder eine Sichtweise, so dass sich diese ohne eine Beziehung einzugehen manifestieren können?

Was macht den Glauben an bestimmte Gedanken wertvoller als das lebende menschliche Wesen, in dessen Gehirn diese Gedanken entstanden sind? Deshalb frage ich dich: Wo bist du als Mensch, wenn du dafür kämpfst, wie du etwas interpretiert hast?



Verherrlichen wir also das Denken und das Interpretieren, und vielleicht sogar das Fantasieren über unsere Menschlichkeit, mit der wir in der Lage sind, zu lieben und uns unseres tiefsten Wesens bewusst zu sein?

Ist es nicht gerade der Mangel an Liebe und Essenz und die damit verbundene Frustration, die uns dazu bringt, unerbittlich einem bestimmten Gedanken nachzujagen, um Recht zu haben, dem rationalen Ersatz für Liebe? Und was ist, wenn du dein Recht und deine Anerkennung bekommen hast? Musst du dich dann nicht doch wieder öffnen, wenn du wieder das Bedürfnis hast, Liebe zu erfahren?

Warum so in den Kampf gehen, obwohl du eigentlich nur sehnsüchtig nach Liebe suchst? Warum solltest du deine Sensibilität verdrängen und eine Idee an die erste Stelle setzen, anstatt aus der Idee herauszutreten und dein Bedürfnis nach Zusammensein zu erkennen?



Warum begibst du dich auf diese Achterbahnfahrt, die so viel Trennung und Schmerz in dir, dem ​Anderen und der Welt verursacht? Darf deine Menschlichkeit wieder wertvoller für dich sein als das, was du denkst? Darf deine Fähigkeit, zu lieben und dir deiner Essenz bewusst zu sein, wieder wertvoller sein als dein Glaube oder deine Sichtweise?

Wenn du diese Fragen mit Ja beantwortest, öffnest du dich wieder für deine Sensibilität und für die Beziehung zu dir selbst, zum Anderen und zur Welt. Dann legst du mehr Wert auf die Erfahrung von Beziehungen als auf die Idee, an die du glaubst.

Dann spürst du, wie es ist, ohne Überzeugungen und Glaubenssätze zu leben, dem Leben nicht mit Sichtweisen zu begegnen, sondern es immer wieder neu zu erfahren. Dann bist du neugierig darauf, was zwischen dir und deiner Seele, zwischen dir und dem ​Anderen, zwischen dir und der Welt, aus Engagement und Zuneigung heraus möglich ist. Dann verspürst du den Wunsch, eine Verbindung zu finden, ein Zusammenkommen zu suchen und Gemeinsamkeiten zu stärken. Wenn du dem Verbindenden und Tragenden Raum gibst, bist du wieder bereit, die Liebe mit ​Anderen zu teilen, die Essenz in dir selbst zu erfahren und mit Sorgfalt einen Beitrag für die Welt zu geben.



Du darfst dich immer wieder fragen, wonach du dich eigentlich sehnst. Nach einer Welt, in der du durch Ideen um Anerkennung kämpfst und dadurch ein Leben voller Neid und Trennung schaffst, oder nach einer Welt, in der deine Bereitschaft, tiefe menschliche Begegnungen zu ​erfahren, dein Leben und dein Handeln gegenüber ​Anderen und der Welt bestimmt. Wenn du spürst, dass ​Letzteres der Lebensbereich ist, nach dem du dich wirklich sehnst, wirst du feststellen, dass dein Interesse an deinen Gedanken und Ideen dadurch mühelos nachlässt. Das sind die friedlichen Folgen eines Lebens in welchem die Liebe zum Wahren mit seinem glücklich machenden Tiefgang dich mit der Essenz von dir selbst und von allem und jedem verbindet. In dieser Verbundenheit verblasst der Kampf langsam und leise.

Wenn du aus aufrichtigem Engagement heraus tief die Wahrheit spürst, dass aller Kampf ein Kampf zwischen Ansichten, Überzeugungen und Ideen ist, der die Menschen nur weiter auseinander treibt, verlässt du ​von selbst deinen Fokus auf dein Gehirn und seine Ideen. Dann stellt sich spontan eine meditative Anwesenheit ein, in der das Gehirn Stille spürt und in der Ehrerbietung, Mitgefühl und innerer Frieden wieder die verfeinerten Werte deiner neuen humanen Einstellung zum Leben sind.


In love,


Anandajay

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